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Radbahn

Der Radweg über die alte Bahntrasse

Radeln Erster Klasse
RadbahnwegErster-Klasse-Radeln fast ohne Steigungen durch das Münsterland: Die Radbahn Münsterland führt über eine ehemalige Bahntrasse von Rheine über 39,4 Kilometer nach Coesfeld, die 1999 stillgelegt wurde. 2008 entschlossen sich an Anrainer-Gemeinden, die Strecke zu kaufen und zu einem Premium-Radweg umzuwandeln. Die Baukosten betrugen rund 6,4 Millionen Euro. Das Land übernahm davon 5,2 Millionen Euro. Von  Rheine aus wurde das Projekt in Angriff genommen, die Strecke bis Steinfurt am 9. August 2009, bis Horstmar  am 25. April 2012 freigegeben Bild).
Die Strecke in Hollich wurde  am 1. Juli 1879 feierlich eingeweiht. Vom Betriebsbahnhof Hollich wurden zwei Weichen und die in voller Ausstattung vorhandenen Signale gezogen. Bereits 1982 wurde der Bahnhof mit dem Abbau des Nebengleises zurückgebaut und sämtliche Signalanlagen entfernt. Das Stellwerk wurde zum Posten zurückgestuft. Von 1985 - 1988 wurde das nicht mehr benötigte Streckengleis der DB für das Abstellen unzähliger, nicht mehr benötigter Güterwagen genutzt. Im Januar 1989 wurde der Bahnhof Hollich abgerissen.
Südlich von Burgsteinfurt befand sich in der Bauernschaft Veltrup das Pendant zum Betriebsbahnhof Hollich: Der Bbf. Veltrup. Dieser verfügte über die gleiche "Ausstattung" wie Hollich und wurde auch 1982 zurückgebaut. Auch hier blieb das Stellwerk bis 1984 als Schrankenposten erhalten.
Der Heimatverein hat zur Eröffnung des Radweges auf Burgsteinfurter Gebiet Info-Tafeln aufgestellt. Drei Tafeln sind so am Bahnhof, dem ehemaligen Knotenpunkt der alten Personen- und  Güterverkehrsverbindungen, in Höhe der denkmalgeschützten Bahnsteighalle und weitere am Bahnkreuzungsbauwerk und den ehemaligen Betriebsbahnhöfen Hollich und Veltrup von den Heimatfreunden aufgestellt worden. Sie sind auf beiden Seiten mit Bildern, Grafiken und kurzen Texten übersichtlich gestaltet.
Darüber hinaus hat die Stadt Steinfurt mit Unterstützung des Touristik-Infrastruktur-Programms der Bezirksregierung Münster in Hollich, Veltrup, im Bereich Blocktor sowie am Spielplatz Timmerkamp Rastmöglichkeiten für die Radler geschaffen. Bänke, Tische, Abfallbehälter und Fahrradanlehnbügel gehören zur Ausstattung. Auch weisen weitere Wegweiser an der RadBahn auf gastronomische Betriebe hin. Das zweiflügelige Hauptsignal (gegenüber der wilhelminischen Bahnsteigüberdachung, dem Perron), das im Dezember 2011 vom Heimatverein Burgsteinfurt aufgestellt worden ist, soll von einem weiteren Bahnrelikt, einem Form-Vorsignal, das die Eisenbahnfreunde im Heimatverein Burgsteinfurt beschaffen konnten, ergänzt werden.
Weitere Informationen unter VOIS-TV: https://www.vois.tv/?vid=5716
Weitere Bilder unter:  https://picasaweb.google.com/114073231869684302107


Hektometerstein ersetzt

Von Hermann-Josef Pape

„Der Herzenswunsch von meinem Mann ging in Erfüllung“, sagte erleichtert Erika Alfers und schenkte Erwin Alfers (l.), Richard Raue und Hans Knöpker (r.) ein Schnäpschen ein. Foto: Hermann-Josef Pape

Ehemalige Eisenbahner und Heimatfreunde haben im Sommer 2015 dafür gesorgt, dass ein alter Hektometerstein an der Radbahn ersetzt wird. Bei der Kilometrierung der Strecke war zum Bedauern der Radbahn-Freunde der defekte Hektometerstein 84,8 in Höhe der Horstmarer Straße nicht ausgetauscht worden. Er lag zuletzt umgestürzt an der Böschung. Wiederholt wurde der ehemalige Eisenbahner Erwin Alfers von Radfahrern und Spaziergängern angesprochen, warum der alte beschädigte Stumpen beim Ausbau der Radbahn nicht erneuert worden war.

Das ließ den Heimatfreund nicht ruhen. Er sprach mit Richard Raue aus Schöppingen, der sich bisher um die Komplettierung der Hektometersteine gekümmert hatte. Beide waren sich einig, diesen Stein zu erneuern und holten sich für diese Aktion Hans Knöpker mit ins Boot. Raue fertigte die Modellschalung für den Sockel und den Stein, um den Markierungsklotz in Beton nach den Maßen der Dienstvorschrift der Deutschen Bahn zu gießen. Der 90 Kilogramm schwere Stein wurde nun in den vorgefertigten Sockel gehievt. Dem Bahnrelikt gaben die Akteure einen weißen Anstrich und Raue trug an Ort und Stelle die Normzahlen 84,8 der Bahn AG auf. Die Kosten bezahlen die Heimatfreunde aus eigener Tasche.