Sie sind nicht angemeldet.

Aktivitäten

Barbarossa und das Münsterland

Vor einiger Zeit hatte Hans Jürgen Warnecke beim Heimatverein Burgsteinfurt über Barbarossa und seine Beziehungen zum Münsterland gesprochen. Leider war die Resonanz damals nicht so groß, so dass einige Auszüge aus dem Vortrag hier wiedergegeben werden sollen. Gleichzeitig ließen sich Querverbindungen zum Borghorster Stiftskreuz herstellen.

Von Gottfried Bercks

Nach Karl dem Großen war Friedrich Barbarossa (1122-1190) der wohl populärste Herrscher des Mittelalters. Sein Vorteil war, dass er mit 69 Jahren für die damalige

Der Cappenberger Barbarossakopf besteht aus zwei Teilen, dem Kopfteil selbst und dem Untersatz, der wiederum aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt ist. Er ist 314 mm hoch und wiegt 4,60 kg schwer. Er besteht aus Bronze oder Messing und ist vergoldet.

Zeit sehr alt geworden ist, aber auch 38 Jahre in Regierungsverantwortung gestanden hat. Neben seinen vielen Kriegen in Italien verband ihn auch viel mit dem Münsterland. Sein Taufpate war Graf Otto von Cappenberg. Das Osterfest anno 1155 feierte Barbarossa nachweislich in der Bischofsstadt Münster. Die Stiftsdamen der Stifte Vreden und Borghorst haben Jahrhunderte lang an seinem Todestag Memorien gehalten.
Zu seinem Gefolge gehörten neben dem Bischof von Münster auch der Edelherr Rudolf von Steinfurt (1165-1194). Wahrscheinlich war der Steinfurter auch dabei, als es gegen den Sachsenherzog Heinrich den Löwen ging, der wegen Weigerung an dem Feldzug gegen die lombardischen Städte teilzunehmen, in die Reichsacht kam und dadurch ehr- und rechtlos wurde.
Einer der engsten Mitarbeiter von Barbarossa war Reinhard von Dassel, seit 1156 Reichskanzler und seit 1159 Erzbischof von Köln. Gleichzeitig war von Dassel blutsverwandt mit den Steinfurter Edelherren. Dazu sagt die Johanniter-Chronik folgendes: Als sich die Steinfurter Edelherren anlässlich der Übertragung der Gebeine der heiligen Dreikönige von Mailand in Köln aufhielten, benutzten die Ascheberger die Gelegenheit, deren Burg zu zerstören. Das führte mit Hilfe des Onkels aus Köln zur Revanche. Das Ergebnis ist heute in Aschebergs Büschchen nachzuvollziehen. Noch heute ist Kaiser Friedrich Barbarossa als "Barbarossakopf" im Münsterland, in der Stiftskirche des Schlosses Cappenberg in Selm, präsent und kann hier von Besuchern bewundert und besichtigt werden. Das Kunstwerk hat mehr als 800 Jahre Kriege, Plünderungen, politische und kirchliche Umwälzungen unbeschadet überstanden und ist heute in allen großen Ausstellungen des Mittelalters nicht wegzudenken.