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Aktivitäten

Katholische Krippe - evangelischer Baum

Bibelfliesen mit weihnachtlichen Motiven stellt der Heimatverein in der Sparkasse aus. Foto: Menebröcker

„Altvertrautes neu entdecken“ – unter diesem Motto wurde am Montag (27.11.) die 39. Krippenausstellung der Heimatvereine Horstmar und Burgsteinfurt im Kommunikationszentrum der Kreissparkasse eröffnet. Krippe und Weihnachtsbaum gehörten immer schon dazu, glauben viele. Doch dem ist nicht so, machte Prof. Dr. Anton Janssen vom HV Horstmar bei der Eröffnung deutlich.

Franz von Assisi stellte die Weihnachtsgeschichte nachweislich erstmals im Jahr 1223 mit lebenden Personen und Tieren nach. Die vermutlich älteste Krippe der Welt von 1291 befindet sich in der Sixtinischen Kapelle in Rom. In der Mitte des 16. Jahrhunderts tauchten zunehmend Krippendarstellungen in den katholischen Kirchen Europas auf. Für die Verbreitung sorgten insbesondere die Jesuiten. 1607 wird erstmals eine Weihnachtskrippe in München belegt. Während der Aufbau der Krippen in der katholischen Kirche Tradition hatte, wurde von Martin Luther  der Weihnachtsbaum in den Vordergrund gestellt. Ihm war der Kult um die Heiligen (St. Nikolaus) ein Dorn im Auge.

Doch bereits 1419 sollen Bäcker im Breisgau einen Weihnachtsbaum mit Lebkuchen, Äpfeln und Nüssen geschmückt haben. Die ältesten Belege auf einen dekorierten Tannenbaum stammen aus der Zunftchronik des städtischen Handwerks in Bremen aus dem Jahr 1597. Heimisch wurde der Weihnachtsbaum in Deutschland aber erst nach dem Ersten Weltkrieg.

Ein breites Spektrum an Krippen ist in der Ausstellung zu sehen: Vom Bauhauskünstler  über die 100 Jahre alte Darstellung aus der Leerer Kirche bis hin zu Scherenschnitten der Gruppe „Durchstarter“ der evangelischen Gemeinde.

„Wir haben versucht, alt und neu zu verbinden“ erklärte Martin Behrning-Lorenz mit Blick auf das Motto. Lieber in den heimischen Geschäften als bei Amazon einzukaufen, riet Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer. Auf die gelungene Darstellung des Kerns der Weihnachtsbotschaft wies Pfarrer Hans-Peter Marker hin.

Scheckübergabe durch Stephan Runde (re.) Foto: Menebröcker

Der Heimatverein Burgsteinfurt beteiligt sich an der Ausstellung mit einer Auswahl an Bibelfliesen mit weihnachtlichen Motiven. Die Vorsitzende Dr. Barbara Herrmann dankte den Familien Janssen und Behrning-Lorenz für all die Arbeit, die sie seit 39 Jahren in die Ausstellungen investiert haben mit einer Bescherung vor der Bescherung. Sparkassen-Regionaldirektor Stephan Runde überreichte den Organisatoren einen Scheck über 1000 Euro.

Erinnert wurde bei der Ausstellungseröffnung auch an den Initiator der Ausstellung vor 39 Jahren: Ernst Berhrning. Der „Bürgermeister der Friedenau“ stellte die erste Ausstellung – damals noch im Ludwigshaus – auf die Beine – damals blieben die Kirchenvertreter fern.