Sie sind nicht angemeldet.

Aktivitäten

Nur zwei Steine von 13 gerettet

Schnatstein Nummer 64  am Seller See strahlte mit den Burgsteinfurter Heimatfreunden in der herrlichen Frühlingssonne um die Wette. Helfende Hände erleichterten das Überwinden von Gräben. Foto: Hilgemann

Zwei von 13! Keine gute Quote für die jüngste Etappe des Burgsteinfurter Heimatvereins in Sachen Schnatsteine. Von der Hofstelle Wermeling an der Straße nach Wettringen bis zum Seller See haben einst die Grenzsteine 76 bis 64 den Herrschaftsbereich der Steinfurter Grafschaft vom münsterischen Fürstbistum markiert. Durch einen glücklichen Zufall konnte Rolf Wermeling vor mehr als 20 Jahren wenigstens den Stein Nummer 74 retten. Gemeinsam mit der Vermessungsbehörde und dem Wettringer Nachbarverein war es den Burgsteinfurter Heimatfreunden damals gelungen, diesen Stein wieder zu sichern und an seinen alten Standort zu versetzen. Jetzt haben sich 15 Heimatfreunde bei herrlichem Frühlingswetter von der Unversehrtheit dieses Sandsteinriesen überzeugt. Unterwegs durch teilweise anspruchsvolles Gelände mit Grabensprüngen und Böschungshangeln klang so manche Anekdote zu der eigentlich eintönigen Ackerlandschaft an. So passierte die Gruppe ein Ackerstück, das bei den Landwirten allgemein als „Klein Marokko“ bekannt ist. Hintergrund: Dort wurde vor Jahrzehnten ein Feldstück von Gebüsch bereinigt. Die Folge, kein Schattenspender weit und breit. Da fiel der vielsagende Satz: „Dat is hier so heet äs in Marokko!“

Grabensprung.

Vom reichlichen Rehbestand in diesem als "Seller Feld“ bezeichneten Steinfurter Gebiet konnte sich die Wandergruppe überzeugen. So querte ein Rudel mit rund 20 Tieren in gemächlichem Tempo den Acker, ehe die Tiergruppe unvermittelt beschleunigt kehrt machte. Grund: Ein großer freilaufender Hund, der seinem Urinstinkt folgte und die Rufe seines Frauchens in den Wind blies.

Am Josefshaus wurde der romantisch gelegene Waldfriedhof aufgesucht. Nachdem der zweite verbliebene Stein mit der Nummer 64 in der Nähe des Seller Sees begutachtet worden war, stärkte man sich zum Abschluss im Seller Landcafé an einer gemütlichen Kaffeetafel.