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Aktivitäten

Andrang beim Denkmaltag

Auf große Resonanz stießen die Burgsteinfurter Angebote am Denkmaltag (11. September 2016).

Beim Denkmaltag bot sich die seltene Gelegenheit, ins Innere des Torhauses zu blicken. Fotos: Menebröcker

Vor dem Torhaus der Kommende und vor der ehemaligen Tabakfabrik Rotmann hatten sich bereits vor Beginn der Führungen zahlreiche Interessierte getroffen, um sich über den Erhalt und die künftige Nutzung der Denkmale zu informieren. 87 Besucher kamen am Sonntag ins Stadtmuseum und erhielten dort weitere Details insbesondere zur Uhr des Torhauses und über die Entwicklung der Tabakfabrik, die vor mehr als 50 Jahren auch Keimzelle der Fachhochschule war.

Das Zifferblatt der Uhr am Torhaus wird dort im Zuge der Renovierung nicht wieder angebracht, berichtete der Architekt

Das alte Gemäuer wurde freigelegt.

Christoph Achterkamp bei einer Führung. Der Zahn der Zeit hat so heftig daran genagt, dass es künftig in seinem Büro, das er im Torhaus bezieht, hängen und nicht länger der Witterung ausgesetzt sein wird. „Bei der Renovierung stehen wir täglich vor neuen Überraschungen“, so der Architekt weiter. Viele Besucher nutzten auch die Gelegenheit, die gepflegte Anlage der Kommende zu genießen.

Die Zukunftspläne für die Tabakfabrik Rotmann erläuterte Christoph Schulte, einer der Investoren. „Hier handelt es sich um eine komplett erhaltene Fabrikanlage, die wie 1868 errichtet unter Denkmalschutz steht“, unterstrich Gerlinde Sextro, oberste Denkmalschützerin der Stadt, die Bedeutung des Objektes. Von Überlegungen, den Gebäudekomplex komplett für Wohnzwecke zu nutzen, sei man inzwischen abgerückt, so Schulte. Die Fachhochschule und eine weitere Bildungseinrichtung sowie die Spedition Rummeling sollen auch künftig einen Teil nutzen, so der Investor. Die Masterarbeit eines Studenten im Fachbereich Architektur habe zwar wertvolle Hinweise gegeben, werde so aber nicht umgesetzt, erklärte Schulte weiter. Der Student hatte zuvor seine Überlegungen den zahlreichen Besuchern vorgestellt. Fotos und Filmaufnahmen, die der Landschaftsverband zur Verfügung gestellt hatte, gaben Einblick in die Arbeitswelt der Fabrik. Dazu gehörte auch Kinderarbeit, wie Hans Raeker sich erinnerte. Seine Mutter hatte in der Tabakfabrik gearbeitet.

Bildbeiträge und Vorträge lockten die Besucher in die Niedermühle.

Erkenntnisse ihrer Bachelorarbeit zum Haus Kirchstraße 14 stellte Jaqueline Spitthoff in der Niedermühle vor. „Das mittelalterliche Wohnen der kleinen Bürger ist noch weitgehend unerforsch“t, betonte sie. Das 1465 erbaute Haus steht seit 1988 unter Denkmalschutz. Seit 2003 sei aber nichts mehr passiert, bedauerte sie. Spitthoff machte auch Vorschläge zur Sanierung des Gebäudes. Als Nutzungsmöglichkeiten nannte sie ein Fahrradhotel oder Wohnzwecke.

Die Fenster-  und die Dachkonstruktion, das gesamte Fabrikgebäude besteht noch wie seit Baubeginn vor knapp 150 Jahren.

In der Niedermühle waren außerdem Fotos vom alten Stemmert und eine Bilderschau von Hermann-Josef Pape über die Mühle zu sehen.

„Tod eines Hitlerjungen“ hatte Dr. Willi Feld seinen Vortrag am Nachmittag in der Niedermühle überschrieben. Feld ging dabei auf die Hintergründe zum Tod eines 17-jährigen Schülers  des Arnoldinums ein, der sich im HJ-Büro der Stadt das leben genommen hatte..

In der Blaudruckwerkstatt erhielten die Besucher Einblick in die Technik dieser alten Handwerkskunst.