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Aktivitäten

Wohin geht der Weg der Niedermühle?

Von Gottfried Bercks

Wird die Führungsgruppe des Heimatvereins jetzt arbeitslos. von links: Bernhard Fehren, Hermann Lückerath, Wolfgang Göbel, Gottfried Bercks, Ernst Iffland, Hermann Lünnemann, Gerd Kleimann, Heinz van den Berg (es fehlen auf dem Bild: Günther Hilgemann, Wilhelm Alff).

Was war das junge Vorstandsteam des Heimatvereins Burgsteinfurt am 28. August 1995 froh und glücklich, als das Wasserrad der Niedermühle nach fast 40jährigem Stillstand sich wieder drehte. Es gab richtige Prozessionen aus der Stadt, die sich die Wassertechnik ansehen wollten. Als dann am 27. und 28. April 1996 die Niedermühle ihre offizielle Wiedergeburt erlebte und mit dem Besitzer der Mühle, Martin Mondorf, ein 25jähriger Pachtvertrag abgeschlossen werden konnte, war die Freude über das gelungene Werk vollständig.

Heute könnte man die 20jährige Wiedereröffnung der Mühle feiern, jedoch ist den Verantwortlichen nicht danach zu Mute. Die Enttäuschung über das marode Wasserrad sitzt tief. „In vier Wochen", sagt Gottfried Bercks, „ist Mühlentag und ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich habe mich in den letzten Tagen sehr intensiv mit dem Wasserrad beschäftigt und bin zu der Erkenntnis gelangt, dass es nicht zu verantworten ist, das Wasserrad am Mühlentag in Betrieb zu nehmen. Ist doch den älteren Mitbürgern noch gut in Erinnerung, als am 17. Juli 1962 das Mühlenrad unter lautem Getöse auseinanderbrach und die Holzteile von den Fluten fortgeschwemmt wurden.

Der Verschleißprozess des Wasserrades kann nicht kontinuierlich über die 20 Jahre festgestellt werden, sondern hat insbesondere in den letzten acht Jahren erheblich zugenommen. Das kann daran gelegen haben, dass es innerhalb des Heimatvereins seit 2005/06 keine Werkgruppe mehr gibt, die sich mehrmals im Jahr um das Wasserrad kümmerte und der Einbau der Fischtreppe und das damit verbundene Aufstauen des Unterwassers der Aa, das Wasserrad ständig 30 bis 50 Zentimeter im Wasser stand. Zu dem letzteren Punkt hat der Kreis als untere Wasserbehörde zugesagt, das Problem noch in diesem Jahr lösen zu wollen.

Es bleibt dem Heimatverein das kaputte Wasserrad, was nach einer Lösung ruft!

Zwei Angebote liegen Gottfried Bercks vor, einmal von dem Ing. Büro Friedrich Rolfing vom Mühlenkreis Minden/Lübecke, der ein mittelschlächtiges Wasserrad, wie in bisheriger Form, mit neuen Schaufeln und Verstrebungsbändern für etwa 20.000  Euro plus Mehrwertsteuer anbietet und von dem holländischen Mühlenbauer Groot Wesseldijk, der etwas mehr als 25.000 Euro plus Mehrwertsteuer haben will. Dazu käme noch bei beiden Angeboten die Demontage und Entsorgung des alten Rades.

Gottfried Bercks hat zugesagt, am nächsten Mühlentag das Beste aus der Situation zu machen und hofft natürlich, dass die Mühlensaison 2017 unter einem besseren Stern steht.