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Von Neujahrskucheneisen und Hausschlachtungen

 
Die Ärztin verordnet dem Kötter Diät. Foto: Menebröcker  

Hausschlachtungen haben in Burgsteinfurt eine lange Tradition, sie waren bis in die 90er Jahre noch üblich. Wie es früher dabei zuging, verdeutlichte eine Ausstellung des Heimatvereins, die Denkmaltag (13. September) im Stadtmuseum an der Hohen Schule gezeigt wurde. Ein Film und die damals verwendeten Werkzeuge wie das Hörnchen zum Häuten und der Krummstock an dem das Schwein aufgehängt wurde, ließen bei vielen Besuchern Erinnerungen wach werden.

Hausschlachtungen waren billiger und hatten auch geschmackliche Gründe, denn die Rezepturen für  Fleisch und Wurst wurden zum Teil über Generationen weitergegeben. Bei der Ausstellungseröffnung durfte auch eine Kostprobe von Metzger Willi Holt nicht fehlen.

DHermann Lünnemann präsentiert Wurstebrot und Leberbrot.Foto: Menebröcker

Welchen Stellenwert der Schlachttag hatte, dazu präsentierte die Niederdeutsche Bühne einen Sketch. Der Kötter (Heinz Epker) konnte nach dem Schlachten gar nicht genug von Leberbrot und Wurstebrot bekommen. Die Folge: So schwere Bauchschmerzen, dass er die Ärztin (Ingrid Kolthof-Teigeler) rief, die ihm Diät verordnete: Kein Fett, kein Schnaps. Da die Angeordneten im Bundestag auch von Diäten leben, war das für den Kötter kein Problem, auch wenn Edeltraud Lünnemann ihn beim Krankenbesuch aufklärt,  dass die Diäten der Politiker und seine unterschiedlich sind.

In der Schmiede teigeler wurden Neujahrskucheneisen hergestellt. Foto: Schwarthoff

Eine weitere Tradition wurde am Denkmaltag in der Schmiede Teigeler gepflegt. Dort wurden Neujahrskucheneisen hergestellt. Über 1000 dieser Eisen sind bereits registriert. Die ältesten Stücke stammen aus dem 17 Jahrhundert. Wie die Eisen entstehen erläuterte Manfred Elfers den Besuchern. Obwohl eigentlich ein Genuss in der Winterzeit, durften die Besucher die Neujahrskuchen schon am Sonntag probieren.