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Neues touristisches Highlight

Eine „authentische Rekonstruktion, aber kein Abbild der Wirklichkeit“ nannte Dr. Christoph Grünewald vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe, was mit der Burg Ascheberg in Hollich geschehen ist.  Wie die vermutlich 1164 zerstörte Burg einmal ausgesehen haben könnte, hat Hermann Lünnemann in einem Holzmodell nachgebaut. Das Modell soll künftig in der Hollicher Mühle zu sehen sein.

 

Das Historienspiel auf Burg Ascheberg begeisterte die Besucher.       Fotos: Menebröcker

 

Heimatvereinsvorsitzender Hans Knöpker begrüßte als Junker die Gäste.

Zahlreiche Gäste hatten sich zur offiziellen Übergabe der neu gestalteten Anlage am Sonntag (2. Juni 2013) in Hollich eingefunden. „Schon mit Restaurierung der Hollicher Windmühle kamen erste Gedanken und Ideen auf, das Gelände und die Geschichte der Burg Ascheberg für die Bevölkerung wieder erlebbar zu machen",  begrüßte der Vorsitzende des Heimatvereins, Hans Knöpker, die Besucher, darunter auch Erbprinz Carl Ferdinand zu Bentheim und Steinfurt sowie seinen Sohn Erbprinz Jonathan – das Fürstenhaus hatte das Gelände für die Umgestaltung zur Verfügung gestellt -  Bürgermeister Andreas Hoge, Vertreter des Kreises und der Kreissparkasse, des Landschaftsverbandes sowie die Jagdhornbläser der Kreisjägerschaft Steinfurt. Knöpker freute sich über ein weiteres touristisches Highlight in der Stadt. 

An der Finanzierung des 56000-Euro-Projektes beteiligte sich die NRW-Stiftung mit 24 500 Euro, die Gesellschaft zur Förderung gemeinnütziger Zwecke im Kreis Steinfurt unterstützte das Projekt mit 11 500 Euro.

 Eine Bereicherung für die Stadt sah auch Bürgermeister Andreas Hoge in seinem Grußwort durch die Gestaltung der Burganlage.

Die Jagdhornbläser der Jägerschaft des Kreises sorgten für den musikalischen Rahmen.

Höhepunkt der offiziellen Eröffnung war ein Historienspiel, das Heinz Epker verfasst hatte.  Als Junker Burghardus zu Ascheberg entführte er die Besucher gemeinsam mit Edelfrau Nobilis (Bärbel Steinfurt) Edelfrau Odelhildis zu Ascheberg (Annegret Arning geb. Ascheberg) und Edelmann Heinrich zu Ascheberg (Jan-Hendrik Kerkhoff) in das zwölfte Jahrhundert.  Die Aufführung ließ das Ränkespiel zwischen dem Erzbischof von Köln, der mit den Edlen von Steinfurt verwandt war, und dem Bischof von Münster, dem die Ascheberger nahestanden, wieder aufleben. Die Burg stand bis zu ihrer Zerstörung durch die Edlen von Steinfurt an einem strategisch wichtigen Punkt, da der Handelsweg von Münster in die Niederlande dort vorbeiführte.

Erbprinz Carl Ferdinand beobachtet interessiert das Modell von Burg Ascheberg.

„Die Zeichen eines Angriffs auf das Allodium Steinfurt stehen gut“, bewertete Burghardus die Tatsache, dass die Burg Steinfurt verwaist war, weil die Edlen in Köln weilten. Das Historienspiel stellte die Beratungen im Vorfeld des Angriffs auf die Burg Steinfurt dar, der vermutlich auch in die Tat umgesetzt wurden. Die Edlen von Steinfurt revanchierten sich dafür und  schleiften Burg Ascheberg. Die Anlage wurde völlig zerstört und als Steinbruch genutzt. Lediglich die Grundmauern schlummern auch heute noch im Hollicher Boden.

Rainer Menebröcker